Der Gemeindeplatz in Egelshofen wurde 2012 von der Künstlerin Doris Naef, Weinfelden im Rahmen des Wettbewerbs „Entdeckung des Stadtraums“¬ zu einem Astrogramm konzipiert und gestaltet.
Astrokartographie als Kunst im öffentlichen Raum
Doris Naef, Weinfelden
Das Projekt stellt die Platzsituation in einen historischen Kontext. Die Einweihung der Kirche
Egelshofen, am 19. November 1724, wird als Bezugsdatum für die Erstellung einer Astrokartographie
genommen. Die Darstellung jener einmaligen Konstellation der Himmelskörper an diesem gegebenen
Datum ergibt eine grafische Darstellung mit konkretem Bezug zum Ort, welche mit ihrer an ein
Segelschiff gemahnender Zeichnung, durchaus auch interessante Bezüge zur heutigen Stadt
Kreuzlingen hat. Mit dieser historischen Klammer will die Künstlerin dem speziellen Ort eine Seele, ein
Zentrum geben.
Die Bodenmarkierungen sollen in hellen Granitbundsteinen, in klassischer und bewährter
Strassenbaumethode, auf einer entsprechend ausgebesserten Fundationsschicht, ausgeführt werden.
Die Flächen innerhalb des Kreises sowie die Flächen bis zur heutigen Pflästerung werden dann mit
einem schwarzen, wasserdurchlässigen Kiesbelag aufgefüllt. Die Befahrbarkeit ist dadurch gegeben,
der Wurzelbereich der Linde bleibt unangetastet. Eine Ergänzung des Pflasterbelags bis zum äusseren
Ring wäre denkbar, ist jedoch in den Projektkosten nicht eingerechnet.
Das Projekt besticht durch eine präzise und stimmige Gestaltung der Platzbeläge rund um den grossen
zentralen Lindenbaum und wertet damit den Gemeindeplatz nachhaltig und diskret auf. Die
bestehenden Qualitäten und Nutzungsmöglichkeiten dieses Platzes bleiben dabei vollständig erhalten.
Mit der zeitlosen Neugestaltung wird der Platz, ohne grosses Aufheben, auf eine selbstverständliche Art
und Weise zu Ende gedacht. Seine Stellung als ruhiger Ort im Stadtgefüge wird damit gefestigt.