Kleiner Rundgang durch 6 5*Ateliers
(Verbreitung nicht gestattet!)
Fotos zum Anschauen und Runterladen (siehe Bedingungen)
Christian Lippuner zeigt uns Teile (z.B. Spiegel) einer Installation, einen Kopf (beliebtes Thema),
sozusagen als Vorpremiere, dem noch weitere 49 folgen sollen und ein Durchschnittsbild unserer
Gesellschaft ergeben. Des weitern experimentiert Christian mit einer Verbindung von Fotografie
und Zeichnung. Im Buch „Ungefilterte Gedanken“ habe ich nicht gelesen, aber der Umschlag (ROT!)
hatte es mir sofort angetan .
Im grossen Atelier von Doris Naef kann man manches sehen, älteres und Neues.
Kombinationen von malerischen Tafeln und Fotografie. Malerei in Serie, bei der die Konsistenz und
Herkunft der Farbe eine wichtige Rolle spielt. Besonders eindrücklich: Arbeiten von ihrem Romaufenthalt
letzten Sommer, Bilder in denen Fotografie, Malerei und Zeichnung formvollendet verbunden
sind. Vorbildlich für alle, die sich auf diesem Gebiet beschäftigen, finde ich.
Elisabeth Ottenburg beschäftigt sich und andere nebenberuflich stark mit der handwerklichen
Seite der Kunst. So kommen auch verschiedentlichste Materialien zum Einsatz. Z.B. Wurzeln als
Plastik-Abgüsse. So lässt man es sich gefallen. Kleine formvollendete surrealistische Objekte ziehen
die Aufmerksamkeit auf sich. Ein reflektorisches Tagebuch (für jeden Tag eine Postkarte kreieren)
vermittelt auch Witziges und Humorvolles, zeigt gestalterisches Talent. Wo die Frau nur ihre Ausdauer
her hat?
Mark J. Huber zeigte sein Schaffen in der Galerie Baliere. Sein Interesse gilt dem Licht in all seinen
Erscheinungsformen. In der Malerei sind es oft kubistisch anmutende Spiegelungen, Reflexionen,
Brechungen. Die im Keller projizierten Aufnahmen nehmen die Themen wieder auf, beinhalten
aber oft ein zusätzliches expressives Element durch spontane Lichtgebung und/oder örtliche Stimmung.
Unterstützt auch durch die dezente Sampling-Musik des Jazzers Mark Huber.
Fast neidvoll sieht man sich im riesigen Halbrundbau, der ein Schweinestall gewesen sein soll, beim
Duo Steffen-Schöni um. Da haben die archäologischen „Fundstücke“ am Boden Platz und endlich
sind mal Heidi Schönis riesige Malereien zu sehen, die durch ihren spontanen Pinselstrich berücken.
Karl Steffen zeigt seinerseits eine grosse Auswahl seiner eindrücklichen Fotografien, die er
anlässlich seines Thailand-Aufenthalts gemacht hat. Bei aller Verschiedenheit zur Schweiz, in einem
sind sich die Länder gleich: es wird alles verbaut, was noch zu verbauen ist.
Bei Urs Graf, aus dessen hochgelegenen Fenstern kein blauer Untersee zu erblicken war, merkte
ich erst im nachhinein, dass ich ausser einem Porträt gar keine Aufnahmen gemacht hatte, so
vertieft war ich in Kaffee und Gespräche. Ich weiss nur noch, dass er an einem Projekt arbeitet, das
das aus der Kinderzeit bekannte Ausmalen zum Inhalt hat. Da bin ich gespannt darauf, in welchem
Kontext er das auftischt. Für mich ist eh klar, etwas grob und vereinfachend gesagt, dass alle Künstler
nur noch mit Ausmalen beschäftigt sind. Nur will es keiner merken. Nennen wir es liebevoller
Postmodernismus.
Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich nicht immer die von den Künstlern bevorzugten Gegenstände,
Begriffe und Worte gewählt habe und vielleicht Lieblingsthemen links liegen gelassen habe. Ich
bin ein alter Mann ohne Gedächtnis und Wertevorstellungen...
Alle Rechte jürg schoop